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Das Gute dürfen wir als Segen behalten

Ich habe 47 Jahre im öffentlichen Dienst bei einer Kommunalverwaltung gearbeitet. Ich hatte oft den Eindruck, das notwendige Veränderungen oft von drei ungeschriebenen Grundsätzen verhindert wurden: 1. Da kann ja jeder kommen! 2. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir etwas ändern! 3. Das haben wir schon immer so gemacht! Zwar schreibe ich das mit einem Augenzwinkern, doch leider habe ich das auch in meinem mehr als 40jährigen Leben mit Jesus sowohl in evangelischen landeskirchlichen Gemeinden als auch in freien evangelischen Gemeinden einige Male erfahren. Wie gut, dass Paulus hier etwas befreiendes und Mut Machendes schreibt. Er hat das Reden Gottes in sehr unterschiedlicher Art und Weise erlebt. Er weiß, wie bunt und vielfältig Gott durch den Heiligen Geist redet und wenn wir bereit sind, diesem Reden Folge zu leisten, wir viele positive Erfahrungen machen werden. Wir werden im Glauben gestärkt und mit neuer Kraft weiter gehen. Paulus weiß aber auch, wie engstirnig Menschen reagieren können, insbesondere, wenn es um Veränderungen oder das Los lassen von liebgewordenen Gewohnheiten geht. Er sagt nicht: Seid vorsichtig und misstrauisch / lasst euch auf keinen Fall verändern. Sondern: „Prüft!“ Was wohl bedeutet: erforscht die Hintergründe, denkt die mögliche Veränderung weiter, beurteilt die möglichen Folgen und prüft die Quelle. Hierfür dürfen wir um Weisheit bitten, die Gott uns sogar schenken will (Jakobus 1,5). Das Gute sollen wir behalten und als Segen in unseren Alltag mitnehmen – solch einen wunderbaren Gott haben wir. Er lässt uns in seiner grenzenlosen Liebe die Freiheit Entscheidungen zu treffen und Neues auszuprobieren. Und wenn wir dabei auch mal scheitern, hat er ausreichend Vergebung bereit, denn wir leben tgl. neu aus seiner Gnade (Klagelieder 3, 25). So habe ich es beispielsweise in einer Gemeinde erlebt, wie die Entscheidung zum Ja für die Leitungsverantwortung und Verkündigung durch Frauen nach entsprechender Prüfung und langem Entscheidungsprozess zu einem Segen wurde. Gebet: Himmlischer Vater, ich danke für deine grenzenlose Liebe und die damit verbundene Freiheit, Gewohnheiten zu überprüfen und ggf. Neues zu wagen. Und danke für die Vergebung, die du mir zusprichst, wenn ich in notwendigen Veränderungsprozessen gescheitert bin. Amen! Fritz Boltner, Kirche im Park, Grevenbroich

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